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Blended Working:
Der flexible Arbeitsplatz

Die Arbeitswelt 4.0 / New Work

Mit der grossen Studie zur Arbeitswelt 4.0 hat das Forschungsteam der Future Work Group und FHNW Hochschule für Wirtschaft unter der Leitung von Prof. Dr. Marc K. Peter praxisnah gezeigt, wie die Dimensionen People, Place und Technology als Erfolgsfaktoren für die New Work genutzt werden können.

People (Mitarbeitende):

Hinführung, Begleitung und Weiterbildung der Mitarbeitenden zu digitaler Mentalität. Dies basierend auf einer Unternehmenskultur, die kollaborationskonforme Denk-, Handlungs- und Arbeitsweisen fördert, welche die Potenziale der technischen, räumlichen und menschlichen Gegebenheiten bestmöglich einbeziehen.

Place (Arbeitsumfeld):

Gezielte räumliche Gestaltung und Ausstattung, abgestimmt auf den jeweiligen Arbeitscharakter (Arbeitsart / Einzelaufgaben / Teamwork) sorgen für verbesserte Arbeitsergebnisse (z.B. Effizienz, Effektivität, Innovationskraft, Verkaufserfolge).

Technology (Technologien):

Zeit- und ortsunabhängige Zusammenarbeit (Kollaboration) aller Beteiligten mit einer dem Menschen dienenden Technik. Dank dem Einsatz von zukunftsgerichteten Hilfsmitteln für die Informations- und Wissensarbeitenden lassen sich enorme Potenziale ausschöpfen.

Mitarbeitende wünschen sich Flexibilität

Seit einiger Zeit stirbt das klassische Büro, denn der fixe Arbeitsplatz und der tägliche Gang ins Büro verlieren an Bedeutung. Mit der Zunahme von dienstleistungsbezogenen und wissensbasierten Berufen sowie der fortschreitenden Digitalisierung steigt die Anzahl der Mitarbeitenden, die orts- und zeitunabhängig arbeiten. In Zukunft werden die Mitarbeitenden zunehmend mobiler und selbständiger arbeiten.

Die Forschung der FHNW vom Herbst 2019 zeigt (Peter, 2019), dass die Mitarbeitenden im KMU und in Grossunternehmen (GU) einen Mix von verschiedenen Arbeitsplätzen wünschen.

Home-Office

  • KMU 56.7% 56.7%
  • GU 65.3% 65.3%

Mobile Working

  • KMU 50.1% 50.1%
  • GU 61.2% 61.2%

Co-Working

  • KMU 36.2% 36.2%
  • GU 42.6% 42.6%

Desk-Sharing

  • KMU 26.5% 26.5%
  • GU 46.2% 46.2%

Flexible Arbeitsplätze sollen aus Sicht der Unternehmen mehr Effektivität und Innovationskraft bieten, gekoppelt mit einer gewissen Kosteneffizienz. Aus Sicht der Mitarbeitenden sollen moderne Arbeitsmodelle mehr Flexibilität und Work-Life-Balance bieten. Es ist jedoch nicht einfach, die beiden Bedürfnisse in Einklang zu bringen. Um die erwünschten Vorteile zu erreichen, sind deshalb bestimmte Voraussetzung zu schaffen und zu verstehen, um sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die Unternehmen einen Nutzen zu erbringen.

Der moderne, flexible Arbeitsplatz

Grundsätzlich gibt es nicht das Büro, das sich für jeden Mitarbeitenden und jede Tätigkeit eignet. Es kann sein, dass sich ein repräsentatives Büro oder ein gut ausgestatteter Gruppenraum für das gemeinsame Brainstorming oder andere Büromodelle besser eignen.

In der Vergangenheit galten herkömmliche Arbeitsplätze wie Einzelbüros für Vorgesetzte, Gruppenbüros für zwei oder mehr Mitarbeitende als Regel. Wollten interdisziplinäre Teams zusammenarbeiten, so gab es Sitzungszimmer, die vorab reserviert werden mussten. Man traf sich im Pausenraum um zu essen oder den informellen, persönlichen Kontakt zu pflegen. Studien haben jedoch gezeigt, dass aktivitätsorientiertes Arbeiten mit Wohlgefühl zu einem effizienteren Arbeiten führt. Die neuen Arbeitsplatzmodelle und Bürolandschaften sollen einerseits diesen Gegebenheiten gerecht werden und andererseits nach den neuen Arbeitsbedürfnissen ausgerichtet sein.

Doch wie sehen flexible Arbeitsplätze aus, um den besten Arbeitsort für die richtige Arbeitstätigkeit zu bieten? Wie «Blended Working» im Alltag aussehen soll, hängt sowohl vom Tätigkeitsbereich des Unternehmens als auch des Mitarbeitenden ab. Für Unternehmen empfiehlt es sich, Arbeitsplatzmodelle gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden zu entwickeln. Die Möglichkeiten sind mannigfaltig und setzen ein gewisses Verständnis voraus.

Das Konzept des «Blended Working»

Blended Working (Van Yperen, Rietzschel & De Jonge, 2014) schafft flexible Arbeitsplätze und kombiniert On-Site- und Off-Site-Arbeiten auf optimale Weise, um die Arbeitswelt zu verbessern. Sie bezieht sich auf reibungsloses und nahtloses zeitunabhängiges (die Flexibilität, wann und wie lange Mitarbeitende arbeitsbezogene Aufgaben ausführen) sowie ortsunabhängiges Arbeiten (die Flexibilität, von wo aus die Aufgaben ausgeführt werden).

Da Blended Working auch Nachteile für die Mitarbeitenden haben kann, ist es wichtig zu wissen, für welche Organisationen und Mitarbeitende Blended Working funktionieren kann. Dazu gehören:

Die freiwillige Wahl zum Ausmass der gewünschten Autonomie für jede/n Mitarbeitende/n

Die Möglichkeit, mit anderen Mitabreitenden zum selber bestimmten Grad verbunden zu sein (zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten)

Die Kompetenzen und Fähigkeiten der Mitarbeitenden, im Modell des Blended Working erfolgreich zu sein

Klarheit bezüglich Struktur und Rollen in diesem modernen und vielfach mittels digitaler Plattformen unterstütztem Arbeitsumfeld

Das Blended Working bietet (vgl. Abbildung) verschiedene Optionen und Kombinationsmöglichkeiten an:

Wie umsetzen?
Das Projekt «Blended Working»

Für jedes Unternehmen/für jede Organisation – je nach Industrie/Branche, Grösse, Unternehmensstrategie, Jobprofilen, physischen/örtlichen Anforderungen und der angestrebten Kultur sowie Führungsansätzen – gestaltet sich das Konzept Blended Working unterschiedlich.

Deshalb ist es wichtig, das Projekt der Arbeitswelt 4.0 als ganzheitliche strategische Initiative anzustossen. Binden Sie Ihre Mitarbeitenden in den Prozess ein, um Bedürfnisse und Potenziale zu identifizieren. Nutzen Sie Ihre Unternehmensstrategie, um einen Abgleich zwischen den Vorstellungen der Mitarbeitenden (Bottom-Up) und den Zielen und Methoden der Unternehmensführung (Top-Down) vorzunehmen und so eine Roadmap für Ihre Arbeits-welt 4.0 zu entwickeln.

Diese zwei in der Praxis erprobten Hilfsmittel helfen Ihnen dabei:

In 15 Projektphasen in die Arbeitswelt 4.0

Der Workshop-Canvas zur Erarbeitung Ihrer Arbeitswelt 4.0

Bitte kontaktieren Sie die Future Work Group für Workshops, eine Beratung sowie Projektunterstützung bei der Einführung von Blended Working und der Arbeitswelt 4.0

Future Work Group GmbH
contact@futureworkgroup.ch
www.futureworkgroup.ch

Literatur:
Peter, MK (Hrsg.) 2019, ‘Arbeitswelt 4.0: Als KMU die Arbeitswelt der Zukunft erfolgreich gestalten. Forschungsresultate und Praxisleitfaden’. FHNW Hochschule für Wirtschaft, Olten.

Van Yperen, NW, Rietzschel, EF, De Jonge, KMM (2014): ‘Blended Working: For Whom It May (Not) Work’. PLoS ONE 9(7): e102921.